Die gesetzliche Rente ist und bleibt die wichtigste Säule für die Altersvorsorge. Aber sie reicht nicht zur Sicherung des Lebensstandards. Dafür ist sie inzwischen viel zu niedrig. Die notwendige und passende Ergänzung bieten die betriebliche und die private Altersvorsorge.
Die gesetzliche Rente und die betriebliche/private Altersvorsorge ergänzen sich auch mit dem Blick auf Chancen und Risiken optimal. Die umlagefinanzierte Rente ist besonders leistungsstark bei guter Konjunktur mit Vollbeschäftigung und einer eher jungen Bevölkerung. Die kapitalgedeckte betriebliche/private Altersvorsorge ist stark bei stabilen Finanzmärkten. Die Erfahrung zeigt: Über die lange Anspar- und Rentenzahlungszeit haben sich in der Vergangenheit bessere und schlechtere Phasen bei der einen oder der anderen Säule gegenseitig recht gut ausgeglichen. Das Gesamtpaket ermöglicht eine verlässliche, den Lebensstandard sichernde Altersvorsorge.
Bei der kapitalgedeckten Altersversorge ist es heute wichtig, Erträge aus Sachwerten zu erzielen. Denn die aktuelle Geldschwemme führt dazu, dass gute Schuldner keine Zinsen mehr zu zahlen brauchen, wenn sie eine Anleihe aufnehmen. Zinseinnahmen verlieren damit für Altersvorsorgesparer an Relevanz. Kapitalanlagen in Immobilien, Aktien und Infrastrukturprojekte (z.B. Windparks) liefern die nötigen Erträge. Allerdings schwanken ihre Preise stärker. Deshalb brauchen Versicherungsunternehmen, Pensionskassen und Pensionsfonds Freiheitsgrade, um die Kapitalanlage langfristig ertragreich steuern zu können.
Deshalb ist im Markt zu beobachten, dass Garantielinien in kapitalgedeckten Rentenversicherungen bei neuen Vertragsabschlüssen niedriger ausfallen als früher. Dem traditionellen Sicherheitsbedürfnis der Deutschen läuft das nicht selten zuwider. Aber Hand aufs Herz: Altersvorsorge soll auch rentierlich sein, damit die Kaufkraft der späteren Rentenzahlungen hoch ist. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, durch zurückgenommene Garantien überhaupt die Chance auf die nötigen Erträge zu ermöglichen.